Wie funktioniert die Regelung des Energiemanagers?

Wie funktioniert die Regelung des Energiemanagers?

In diesem Artikel werden die folgenden Funktionen erklärt:
  1. Regelung der Geräte
  2. Priorisierung der Geräte
  3. Mindest- und Maximallaufzeiten pro Tag
  4. Schaltzeiten
Notes
Es handelt sich um einen generellen Artikel. Das detaillierte Verhalten kommt auf die genaue Ausführung und die genauen Gerätetypen an.

Regelung

Alle Geräte, die im Solar Manager hinzugefügt und aktiv angesteuert werden, folgen den gleichen Grundparametern (Ausnahme: stufenlose Geräte wie Batterie oder gewisse Warmwasseransteuerungen).
Orange Linie = Überschuss
Einschaltleistung: 
Damit ist die Mindesteinschaltleistung gemeint, die ein Gerät zum Laufen braucht. Als Beispiel: SmartPlug für die Ladung eines E-Bikes, das mit 100W geladen wird. Hier kann als Einschaltleistung 100W gesetzt werden.
Notes
Das System verwendet für die Regelung den reinen, aktuell produzierten Überschuss. Es muss also keine "Grundlast" mitgerechnet werden.
Idea
Wenn die effektive Leistung des Verbrauchers schwankt oder nicht genau bekannt ist, wird folgendes Verhalten auftreten: Wenn die Einschaltleistung zu hoch gewählt wird, wird noch viel Strom eingespiesen. Wird die Einschaltleistung  zu tief eingestellt, wird das Gerät auch bei nicht genügend Überschuss eingeschalten und deshalb Strom vom Netz bezogen und nach Ablauf der Abschaltverzögerung und Mindestlaufzeit abgeschaltet.

Einschaltverzögerung:
Dieser Wert wird in Minuten angegeben und bedeutet, dass der Überschuss während der Dauer der Einschaltverzögerung grösser oder gleich der Einschaltleistung entsprechen muss, damit das Gerät angesteuert wird.
Warning
Es kann kein Wert unter 1 Minute gesetzt werden. 
Idea
Für ein Gerät, das eine relativ hohe Mindestlaufzeit (z.B. ab 20-30min) hat, wird empfohlen, mindestens 5 Minuten zu setzen, damit ein voreiliges Einschalten verhindert werden kann.

Abschaltverzögerung:
Dieser Wert wird in Minuten angegeben und bedeutet, dass der Überschuss während der Dauer der Abschaltverzögerung unter die Einschaltleistung fallen muss, damit das Gerät ausgeschalten/ nicht mehr angesteuert wird.
Warning
Es kann kein Wert unter 1 Minute gesetzt werden. 
Idea
Für eine Ladestation, die eine automatische Phasenumschaltung hat, wird hier empfohlen, nicht unter 7-10 Minuten zu gehen, da die Ladestation selbst sonst keine Zeit hat, umzuschalten.

Mindestlaufzeit:
Sobald die Einschaltleistung nach Einhalt der Einschaltverzögerung immer noch besteht, wird das Gerät während einer Mindestlaufzeit angesteuert. Dies unabhängig davon, ob genügend Überschuss besteht. Dies dient dazu, um ein "Takten" der Geräte zu verhindern.
Warning
Es kann kein Wert unter 1 Minute gesetzt werden.
Idea
Für eine Wärmepumpe ist es hier wichtig, die Vorschriften des Herstellers einzuhalten. Dies kann oft zwischen 15 und 45 Minuten variieren.

Fazit Regelung

Die Einschaltleistung muss während x-Minuten bestehen, bevor ein Gerät eingeschalten wird. Bevor es wieder ausgeschalten wird, muss der effektive Überschuss während x-Minuten unter die Einschaltleistung fallen und die Mindestlaufzeit muss auch abgelaufen sein.

Priorisierung

Es wird immer das höchst prioritäre Gerät eingeschaltet (bzw. geregelt), für welches die Einschaltleistung verfügbar ist (siehe Kapitel Regelung für die Einhaltung der Zeiten usw.)
Info
Es wird keine Leistungsreservation gemacht und alle Geräte, die gesteuert (bzw. geregelt) werden und im Solar Manager eingefügt sind, werden berücksichtigt.
Beispiel:

  1. 300W Überschuss: E-Bike wird mit 100W geladen; Batterie mit 200W 
  2. 800W Überschuss: E-Bike wird mit 100W geladen; 1. Stufe von Askoheat+ läuft mit 500W; Batterie lädt mit 200W
  3. 1'500W Überschuss: E-Bike wird mit 100W geladen; Auto lädt mit 1400W
  4. 3kW Überschuss Auto voll: E-Bike wird mit 100W geladen; 5. Stufe vom Aksoheat+ läuft mit 2.5kW; Batterie lädt mit 400W
  5. 3kW Überschuss Auto und Batterie voll: E-Bike wird mit 100W geladen; 5. Stufe vom Askoheat+ läuft mit 2.5kW; Ladegerät Garage läuft mit 50W, restlicher Überschuss geht ins Netz
Info
Es ist also zu beachten, dass wenn ein Gerät tief priorisiert ist, es auch dementsprechend weniger laufen wird, oder mehr Überschuss dazu notwendig ist.
Notes
Ein Installateur kann bei der Inbetriebnahme eine Priorisierung festlegen und diese dem Kunde erklären. Diese kann später jederzeit in der App oder auf dem Web-Portal je nach Bedürfnis angepasst werden.
Idea
Direkt verbrauchter Strom ist "effizienter" als gespeicherter Strom. Bedürfnis-bedingt ist also oft zu empfehlen, grosse Verbraucher wie Wärmepumpe, Warmwasser oder Ladestationen vor der Batterie zu priorisieren. Dieser Hinweis soll als Empfehlung dienen und nicht als Vorschrift, da die Bedürfnisse des Nutzers und der Installation Vorrang haben.

Mindest- und Maximallaufzeiten pro Tag

Bei gewissen Geräte, kann eine Mindestlaufzeit pro Tag definiert werden. Dies zum Beispiel, um eine Warmwasseraufbereitung zu gewährleisten, auch wenn kein oder zu wenig Überschuss vorhanden ist. Diese Einstellung ist tagesübergreifend und die Endzeit entspricht der "Soll-Erfüllung".
Beispiel der Funktion:

Info
Diese Funktion gibt es hauptsächlich für Schalter und Warmwasseransteuerungen.

Einstellung seitens Solar Manager:

Notes
Die Maximallaufzeit beschränkt die Aktivität eines Geräts im "Überschussbetrieb".
Idea
Beispiel: Die Warmwasseraufbereitung wird nur durch einen elektrischen Heizeinsatz gemacht. Bei schlechtem Wetter wir aber trotzdem erwünscht, dass es während 300 Minuten läuft, damit die Temperaturlimite des Heizstabs erreicht werden kann.

Schaltzeiten

Für die meisten Geräte (Batterien aktuell ausgeschlossen) können Schaltzeiten definiert werden in Anbetracht der Wochentage und Uhrzeiten.
Warning
Es ist zu beachten, dass die Schaltzeit den aktuellen Schaltmodus überschreibt.

Idea
Anwendungsbeispiele:
  1. Heizstab am Morgen sperren, damit das Warmwasser durch die Wärmepumpe aufbereitet wird (Einstellungsbeispiel: Schaltmodus = "Nur Solar", Schaltzeit von 07h00 bis 13h00 auf "AUS")
  2. Ladestation unter der Woche "Solar & Tarifoptimiert" und am Wochenende auf "Nur Solar" (Einstellungsbeispiel: Schaltmodus = "Nur Solar", Schaltzeit von MO - FR auf "Solar & Tarifoptimiert. Dies kann aber auch mit anderen Einstellungen erziehlt werden)
  3. E-Bike am Sonntag Vormittag während 4h laden für die Sonntags-Tour (Einstellungsbeispiel: Schaltmodus = "Nur Solar" und Schaltzeit SO von 7h bis 11h auf "EIN")

Einstellungen seitens Solar Manager

  1.  Zuerst die Schaltzeit Checkbox aktivieren 

  2. Mit dem "+" eine Schaltzeit erfassen und wunschgemäss einstellen 

Idea
Es können mehrere Schaltzeiten pro Gerät konfiguriert werden
Warning
Vor dem Verlassen der Einstellungen vom Gerät nicht vergessen abzuspeichern


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